Radfahren auf der Stückener Dorfstraße

Skizze Fahrradweg Stücken

Von Gabriele Zöcklein, Radinitiative Michendorf.

Die Stückener Dorfstaße liegt im Norden des Naturparks Nuthe-Nieplitz, der als Naherholungsgebiet für die Region eine zentrale Rolle spielt. Wandern und Radfahren sind hier bereits wichtige Fortbewegungsarten und sollen weiter gefördert werden. Bei den Hauptnutzern der Stückener Dorfstraße handelt es sich um AnwohnerInnen, Gäste der Ausflugslokale sowie Erholungsuchende – diese besonders an Wochenenden und Feiertagen. Die Stückener Dorfstraße ist eine Hauptverbindung nach Blankensee. Radfahrende bilden einen wesentlichen Teil der NutzerInnen und bei RadsportlerInnen aus dem Umland und Berlin ist die Gegend sehr beliebt.

Der mittlere Streckenabschnitt ist auf einer Länge von etwa 300 Metern mit historischen Kopfsteinen gepflastert. Die Nutzung mit dem Fahrrad dort ist nicht möglich und es wird in Richtung Westen häufig auf den schmalem Gehweg auf der Nordseite und in Richtung Osten auf die Parkplatzfläche oder den Gehweg auf der Südseite ausgewichen. Insbesondere die Nutzung der Gehwege stellt eine Belästigung und Gefährdung sowohl für die FußgängerInnen als auch für die Rahfahrenden selbst dar. Im Mobilitätskonzept der Gemeinde Michendorf aus dem Jahr 2023 wird deshalb für den Streckenabschnitt ein in beide Richtungen befahrbarer Radweg als mittelfristige Lösung empfohlen.

Vor diesem Hintergrund entwickelte die Gemeindeverwaltung drei mögliche Lösungsvarianten und stellte diese letztes Jahr im Rahmen einer Anwohnerversammlung zur Diskussion. Detailinformationen zu den Varianten sind hier (https://ratsinfo-online.de/michendorf-bi/vo020.asp?VOLFDNR=13949) zu finden. Leider konnten sich die TeilnehmerInnen mit keiner dieser Varianten anfreunden. Es kam sogar zum Ausdruck, dass einige AnwohnerInnen am liebsten den Radverkehr völlig verbannen möchten, obwohl Radfahren ein Teil Stückener Historie ist. Ob dabei die Furcht vor Kosten, die auf sie umgelegt werden könnten, das ausschlaggebende Motiv waren, blieb im Dunkeln. Natürlich ist die Verbannung der Fahrräder Unfug, da es sich um eine öffentliche Straße für Leute, die dort wohnen, und für Durchgangsverkehr handelt. Die Straße ist für Kraftverkehr und Radverkehr freigegeben. Zudem ist die objektive Belastung dort – wie auch anderswo – durch Radverkehr verglichen mit Kraftfahrzeugen bezüglich Lärm und Abgasen deutlich geringer. Es sind bei einer Lösung neben den Belangen der AnwohnerInnen die Interessen aller anderen Nutzergruppen ebenso zu berücksichtigen.

Nach dem ernüchternden Ergebnis der Anwohnerversammlung haben Mitglieder der Radinitiative Michendorf die aktuelle Situation vor Ort noch mal genauer unter die Lupe genommen. Anders als im präferierten Vorschlag der Verwaltung mit zwei Asphaltstreifen rechts und links auf dem Kopfsteinpflaster wird von uns der Lösungsvorschlag der vorgestellten Variante 3 präferiert: Ein mit einer wassergebundenen Oberfläche befestigter Streifen mit hinreichender Breite für Zweirichtungsradverkehr neben den Parkplätzen, die an den gepflasterten Straßenabschnitt und auf der Südseite anschließen. Darüber hinaus bräuchte es nur am Ost- und Westende eindeutig markierte Furten zur Querung, Hinweisschilder auf die querenden Fahrräder und den Radstreifen und eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 km/h.

Der Vorschlag besticht durch vergleichsweise geringen Aufwand und die Berücksichtigung möglichst vieler Aspekte. Es wären keine größeren Baumaßnahmen notwendig, das historische Pflaster würde nicht beeinträchtigt und damit auch ein möglicher Konflikt mit der Denkmalschutzbehörde vermieden. Er geht auf die Interessen der unterschiedlichen Nutzergruppen ein und bildet einen guten Kompromiss. Gerne gehen wir gemeinsam mit den Beteiligten die weiteren notwendigen Schritte, um möglichst bald eine Lösung dieses zum Glück überschaubaren Problems zu ermöglichen.

Radfahren auf der Stückener Dorfstraße
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