Beim Fahrradklimatest, der bundesweit alle zwei Jahre vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club) durchgeführt wird, bewerten die Einwohner*innen mit Schulnoten (von 1 = fahrradfreundlich bis 6 = nicht fahrradfreundlich), wie gut es sich in ihrer Gemeinde oder Stadt radeln lässt. Der Test beinhaltete einen Fragebogen mit 32 Fragen. Dieser wurde von 124 Einwohner*innen der Gemeinde Michendorf ausgefüllt. Die Teilnahme hat sich gegenüber 2020 um 35 % gesteigert.
Die Durchschnittsnote 4,2 von 2020 hat sich in der Gemeinde Michendorf im Jahr 2022 leicht auf 3,9 gebessert. Damit steigt die Gemeinde im Vergleich zu anderen Gemeinden im Ranking auf den Durchschnitt aller Orte mit Einwohnerzahlen bis 20.000 auf. Deutlich besser als der Durchschnitt der vergleichbaren Orte wurden der Fahrradverleih (3,6) und die Fahrradförderung (3,7) beurteilt (siehe Grafik Stärken und Schwächen). Hier machen sich offenbar das Angebot des Verleihs von Lasten- und Leihrädern und das verstärkte Engagement der Gemeinde für den Radverkehr, wie die Teilnahme am Stadtradeln und das Mobilitätskonzept, bemerkbar.

Für den Bereich Sicherheit haben die Teilnehmenden eine durchschnittliche Schulnote von 4,2 vergeben und damit signalisiert, dass sie sich beim Radfahren nicht sicher fühlen. Insbesondere der Mischverkehr mit dem Kfz wurde mit einer durchschnittlichen Schulnote von 4,5 besonders schlecht bewertet. Noch schlechter wurden die Breite der Radwege (4,6) und die Fahrradmitnahme im öffentlichen Nahverkehr (4,9) beurteilt.
Zwar ist die Gemeinde auf das Durchschnittsniveau ihrer Größenklasse aufgestiegen, doch liegt der Durchschnitt bei sehr mäßigen 3,9.
Der Fahrradklimatest macht deutlich, dass die Radverkehrsbedingungen in der ganzen Republik deutlich verbessert werden müssen. Die Gemeinde macht mit dem diskutierten Mobilitätskonzept einen wichtigen Schritt. Nun gilt es, das Mobilitätskonzept zu beschließen und vor allem schnellstmöglich umzusetzen.
